Der Gute Meister

ul. św. Anny 11

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„An den Reliquien des heiligen Johannes von Krakau konzentriert sich seit Jahrhunderten das akademische Leben und Wissen und Weisheit suchen den Bund mit der Heiligkeit”, sprach im Jahr 1982 Papst Johannes Paul II. 
Der wichtigste Ort in der Nähe der Jagiellonen-Universität gelegenen Annenkirche ist das Grab des heiligen Johannes von Krakau (Johannes Cantius) – eines Professors der Krakauer Akademie, bedeutenden Theologen, Schutzheiligen der Gelehrten und der barmherzigen Taten. In Krakau galt er als Guter Meister (Magister Bonus). Sein Leben ist von zahlreichen Legenden umrankt. Der 1390 geborene Johannes aus Kęty studierte an der Krakauer Akademie Philosophie und später Theologie. Im Jahr 1419 empfing er die Priesterweihe. Lange Zeit lehrte in Krakau, wobei er sich durch besonderen Fleiß auszeichnete (viel Zeit widmete er dem Kopieren theologischer Abhandlungen, die er mit eigenen Kommentaren versah), aber auch durch herzliche Sorge um das Wohl der Studentenschaft. Einer mittelalterlichen Legende zufolge erschien nach dem Tode des Meisters in den Krakauer Straßen seine Hand mit einer Kerze, um vom Weg der Weisheit abgewichene Studiosi zu begleiten. Der heilige Johannes von Krakau war für seine Barmherzigkeit bekannt. Er speiste die Armen und überließ ihnen seine eigene Kleidung. Einmal schenkte er einem verfrorenen Hungerleider seine Schuhe, einen anderen bedeckte er mit seinem Mantel (der ihm alsbald von der Muttergottes selbst zurückerstattet wurde). Ein andermal erbarmte er sich einer Dienstmagd, die den Zorn ihrer Herrin fürchtete, indem er auf wundersame Weise einen von ihr zerbrochenen Krug wieder zusammenfügte. Als einmal ein Bettler an die Tür des Collegium Maius klopfte, erklärte der Gelehrte, Christus selbst sei erschienen, und bat ihn zu Tische. Selbst Räubern rückte er freiwillig die in seinen Kleidern versteckten Münzen heraus.
Der Kult des heiligen Johannes von Krakau begann mit seinem Tode im Jahr 1473. Über die Jahrhunderte hinweg wallfahrteten die Gläubigen an den Gnadenort seines Grabes in der Annenkirche. Hier betete Johann III. Sobieski vor dem Feldzug nach Wien im Jahr 1683; nach dem Sieg über die Türken vermachte er der Kirche osmanische Rossschweife. Die Heiligsprechung des Krakauer Professors vollzog Clemens XIII. im Jahr 1767.
Der Barockaltar mit den Gebeinen des Patrons der Gelehrten ist ein Werk von Baldassare Fontana. Den Sarg tragen vier männliche Figuren, die für die vier Fakultäten der Krakauer Akademie stehen: Theologie, Philosophie, Jurisprudenz und Medizin. Die monumentalen Spiralsäulen des Altars sind mit den Figuren von Johannes dem Täufer, Johannes dem Evangelisten, Johannes Chrysostomos und Johannes von Damaskus bekrönt. Die Wand- und Deckenmalereien bilden Szenen aus dem Leben des Krakauer Heiligen ab.

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Über: Eintritt frei
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