Wyspiański Pavilion
pl. Wszystkich Świętych 2
Auf Grund von Renovierungsarebeiten ist das Zentrum ab dem 1 Dezember 2021 geschlossen.
Das moderne Konferenz- und Ausstellungszentrum geht auf eine Idee des Regisseurs Andrzej Wajda zurück. In die Fassade eingebunden sind drei Buntglasfenster nach Entwürfen von Stanisław Wyspiański.
Das kleine Grundstück in der Grodzka-Straße 19 nahm bis 1939 das schmale, zweiachsige Haus „Zu den Linden“ ein. Der Platz, der nach dessen Abriss übrig blieb, war über die folgenden Jahrzehnte hinweg Gegenstand von Architekturwettbewerben und Diskussionen über eine eventuelle Bebauung oder eine andere Nutzung der leeren Fläche. Erst im Jahr 1998 nahmen diese Maßnahmen eine reelle Form an, als Andrzej Wajda den Bau des Pavillons „Wyspiański 2000“ anbot (heute: Wyspiański-Pavillon). Dieser Vorschlag wurde in das Festival Kraków 2000 übernommen, dessen Hauptaufgabe das kulturelle Stadtmarketing war. Wajdas Konzeption sah die Einbeziehung dreier bis dahin nur im Entwurf vorliegender Buntglasfenster von Stanisław Wyspiański in die Fassade vor, die der Künstler für die Wawel-Kathedrale geplant hatte und die den heiligen Stanislaus, Herzog Heinrich den Frommen und König Kasimir den Großen darstellen. Wajdas Idee wurde heftig diskutiert. Dabei ging es auch um die düstere, eschatologische Stimmung dieser Kunstwerke. Der Heilige und der Herzog sind nämlich im Augenblick ihres Todes dargestellt, während die Darstellung des Königs als eines nackten Totenschädels mit Königskrone auf die Eindrücke zurückging, die Wyspiański als Zeuge der Sargöffnung 600 Jahre nach dem Tod des Königs erhalten hatte. Kontroversen weckte auch der Entwurf des Architekten Krzysztof Ingarden, insbesondere die Struktur der Fassade aus kleinen Keramikplatten, deren bewegliche Anbringung eine wechselnde Beleuchtung der Innenräume gestattet. Der am 2. Juni 2007 anlässlich des 750 Jubiläums der Verleihung des Stadtrechts eröffnete Pavillon ergänzt in besonderer Weise die Bebauung des Wszystkich-Świętych-Platzes. Verwaltet wird er vom Krakauer Festivalbüro, das hier Konferenzen und Ausstellungen organisiert und einen Punkt des Auskunftnetzes InfoKraków betreibt.