Die Krypten der Wawelkathedrale: Helden des polnischen Unabhängigkeitskampfes
Wawel 5, Kraków
Die Wawelkathedrale diente über die Jahrhunderte hinweg als Krönungskirche und Ort der Beisetzung der polnischen Könige. Nach dem Verlust der Unabhängigkeit Polens im Jahr 1795 wurde die Kathedrale zum Nationalheiligtum und Symbol der ehemaligen Größe und Bedeutung Polens. In den Wawel-Krypten wurden nun polnische Nationalhelden beigesetzt, um auf diese Weise deren besonderen Verdienste für das Volk zu unterstreichen. Die symbolische Bedeutung der Kathedrale wurde vor allem durch zwei Begräbnisse unterstrichen: das von Fürst Józef Poniatowski, einem polnischen General, Teilnehmer am Kościuszko-Aufstand und den napoleonischen Kriegen, im Jahr 1817, sowie von Tadeusz Kościuszko selbst, dem Oberbefehlshaber des Aufstands von 1794 und Helden des Unabhängigkeitskampfes der Vereinigten Staaten von Amerika, im Jahr 1818. Beide Zeremonien zogen Scharen von Polen aus allen drei Teilungsgebieten nach Krakau. Kościuszko und Poniatowski ruhen in der Krypta St. Leonhard
In der Krypta unter dem Silberglockenturm befindet sich der Sarkophag von Józef Piłsudski, dem Gründer der polnischen Legionen und ersten Marschall Polens. Nach seinem Tod im Jahr 1935 wurde sein Leichnam mit der Bahn von Warschau nach Krakau überführt und anschließend in einem feierlichen Trauerzug über den Königsweg auf den Wawel gebracht. Piłsudskis Begräbnis fand bereits im freien Polen statt und war Anlass für patriotische Manifestationen der nationalen Einheit.
Eintrittskarten: regulär PLN 14, ermäßigt PLN 8