Norbertinerinnenkirche

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Die Krakauer Norbertinerinnen, die seit Jahrhunderten „Jungfrauen von Zwierzyniec“ genannt werden und zu den ältesten Ordensgemeinschaften in Polen gehören, leben seit über 850 Jahren in einem großen Kloster, das malerisch am Weichselufer gelegen ist.

Der Überlieferung zufolge war der Stifter des Klosters und der Klosterkirche St. Augustin und Johannes der Täufer der kleinpolnische Ritter und Kreuzfahrer Jaksa Gryfita. Er soll die Norbertinerinnen bei seiner Rückkehr vom Heiligen Land Mitte des 12. Jahrhunderts aus Böhmen mitgebracht haben. Die Nonnen kamen meist aus angesehenen Adelsfamilien und die Äbtissinnen waren nicht selten von herzoglichem Geblüt. Die Jungfrauen von Zwierzyniec verwalteten ihre zahlreichen Landgüter und das Kloster war aufgrund seiner strategischen Lage von großer Bedeutung für die Verteidigung der Stadt.

Die Geschichte des Norbertinerinnenklosters ist daher stark gezeichnet von feindlichen Angriffen und Belagerungen, angefangen vom Mongolenüberfall im 13. Jahrhundert. Mit den Tataren ist die Legende vom Lajkonik verbunden, der bunten Figur eines Reiters zu Pferde, die alljährlich eine Woche nach Fronleichnam vom Klosterhof zum Hauptmarkt zieht. Eine andere Geschichte berichtet, wie die Schwestern vor den Angreifern fliehen mussten und in den Wäldern und Jurafelsen der Umgebung Zuflucht fanden. Eine von ihnen, die selige Bronislawa, ließ sich damals in einer Einsiedelei auf dem Hügel, der heute ihren Name trägt, nieder. Eine andere Sage erzählt, dass die Tataren die Glocke der Klosterkirche heruntergerissen und der Weichsel versenkt hätten. Bis heute soll ihre Stimme zuweilen aus der Tiefe des Flusses zu vernehmen sein, wenn sie zum Gebet für die Ertrunkenen ruft. Einmal im Jahr, in der Johannisnacht, taucht sie auf und schlägt bis Mitternacht.

Die ältesten erhaltenen Fragmente der Kirche – darunter das romanische Portal unter dem Turm – stammen aus dem 13. Jahrhundert. Ein großer Teil der Klostermauern mit ihrem deutlichen Wehrcharakter stammt aus dem 15. Jahrhundert. An der Schwelle zum 17. Jahrhundert verfügte die Äbtissin Dorota Kątska den Umbau im Barockstil. Die langjährigen Bauarbeiten übernahmen italienische Baumeister mit dem Hofarchitekten Giovanni Trevano an der Spitze. Die heutige Ausstattung der Kirche stammt allerdings aus dem 18. Jahrhundert, da das Kloster in der Zwischenzeit einem weiteren Angriff – diesmal waren es die Schweden – ausgesetzt war. das Werk der Zerstörung vollendete damals ein verheerender Brand.

Alljährlich findet an Ostermontag das größte Kirchweihfest von Krakau statt, der sogenannte Emmaus. Dort kann man die speziell zu diesem Anlass angefertigten Figuren jüdischer Musikanten kaufen oder die traditionellen Lebkuchenherzen.

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