Florianskirche
ul. Warszawska 1
Im Kern eine der ältesten Krakauer Kirchen. Obwohl ihr Patron der heilige Florian ist, der Patron der Feuerwehrleute, der vor Feuer und Krieg schützt, ist ihre Geschichte zu einem großen Teil von Kampfhandlungen und Bränden geprägt.
Die Legende will, dass an der Stelle, an der heute die Kirche steht, einst die Ochsen stehen geblieben sein sollen, die den Wagen mit den aus Rom überführten Reliquien des heiligen Florian zogen. Dies wertete man als Zeichen, an dieser Stelle eine dem Heiligen geweihte Kirche zu errichten. Die erste romanische Kirche wurde 1184 gestiftet. Bald darauf entwickelte sich ringsherum eine Ansiedlung, die Florenz genannt wurde (der heilige Florian war auch der Schutzheilige der gleichnamigen Stadt in Italien), aus der später die im 15. Jahrhundert gegründete selbstständige Stadt Kleparz hervorging.
Die Lage der Kirche vor den Mauern von Krakau bewirkte, dass sie mehrfach zerstört wurde, zum ersten Mal während des Mongolensturms im 13. Jahrhundert. Die schwersten Schäden fügten ihr aber die schwedischen Truppen im Jahr 1655 zu. Die heutige Kirche wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtet und ist zum größten Teil in ihrer damaligen barocken Form erhalten geblieben.
Es lohnt sich zu sehen:
- der gotische Chor mit Dreiviertelapsis,
- das spätgotische Triptychon des heiligen Johannes des Täufers.
Es lohnt sich zu wissen:
- Die Kirche ist Ort der Verehrung dreier Heiliger: des heiligen Florians, der nicht nur das Feuer löscht, sondern auch … leibliche Begierden, des Schutzheiligen der Stadt Johannes von Krakau und seit dem 19. Jahrhundert auch des heiligen Valentins, des Beschützers der Verliebten.
- Im Kirchenschatz befindet sich ein in der Schlacht von Grunwald (deutsch: Tannenberg) erbeutetes Reliquiar, eine Gabe von König Ladislaus Jagiello.
- In den Jahren 1578-1780 gehörte die Kirche der Krakauer Akademie.
- In den Jahren 1949-1951 war Karol Wojtyła, der spätere Papst Johannes Paul II., hier Vikar.