Mag sie auch unscheinbar wirken, so gehört sie doch zu den berühmtesten und wertvollsten Baudenkmälern der Region und ist eine Perle am Kleinpolnischen Weg der Holzarchitektur. Die vermutlich aus dem 15. jahrhundert stammende Leonhardskirche besitzt keinen Kirchturm. Der schlichte Bau scheint zwischen den hohen Bäumen zu verschwinden, die übrigens das kostbare Denkmal vor der Zerstörung gerettet haben: Als im Jahr 1997 ein verheerendes Hochwasser die Kirche mitzureißen drohte, banden die Einwohner von Lipnica sie mit Stricken an den Stämmen fest. Der Überlieferung zufolge steht das Gotteshaus an der Stelle eines heidnischen Heiligtums, aus der angeblich die sogenannte Svantovid-Säule stammt, die den Hauptaltar von hinten stützt. Der seit der Erbauungszeit unveränderte Baukörper, die Ausmalung und die wertvolle Ausstattung waren der Grund für die Aufnahme der Kirche auf die UNESCO-Welterbeliste im Jahr 2003. Außerdem liegt sie am Kleinpolnischen Weg der Holzarchitektur.