Das Gemälde der Muttergottes vom Sand, der „Herrin von Krakau“, in einer Kapelle der Kirche Mariä Heimsuchung ist eines der populärsten Bildnisse der Gottesgebärerin in Krakau.

Das ursprünglich an der Außenwand der Karmelitenkirche „Auf dem Sand“ angebrachte Gemälde soll auf wundersame Weise entstanden sein. Der Legende zufolge hat, als ein anonymer Karmelitermaler zum Gebet kam, eine unsichtbare Hand das Werk zu Ende geführt. Das um 1500 entstandene Gemälde galt bald als wundertätig, weshalb es zu seinem Schutz in einer neben der Kirche gelegene Kapelle verbracht wurde. Dort sollen Engelschöre zu vernehmen und ein himmlisches Leuchten wahrzunehmen gewesen sein. Bona Sforza, die Gemahlin von König Sigismund I. dem Alten soll dort zweimal wöchentlich gebetet haben. Als eines der Wunder galt die Errettung des Gemäldes während der Belagerung Krakaus durch Erzherzog Maximilian im Jahr 1587. Ein solches Wunder wiederholte sich 1655 in der Zeit der Schwedenkriege (die in Polen als „Sintflut“ bezeichnet werden). Man glaubte, dass die Muttergottes vom Sand damals die Umgebung mit ihrem eigenen Gewand vor der Feuersbrunst bewahrt und das Bildnis selbst die Zerstörung der Kirche durch die Angreifer überstanden habe. In den Folgejahren kamen zahlreiche Wallfahrer zu dem wiederaufgebauten Gotteshaus, an dem auch König Johann III. Sobieski auf dem Weg zum Sieg bei Wien gegen die das christliche Abendland bedrohenden Türken Halt machte. Die Muttergottes vom Sand soll die Stadt auch vor dem Angriff der Moskowiter während der Konföderation von Bar im Jahr 1768 errettet haben. Zum 200. Jahrestag der Wiener Victoria  (1883) wurde das Gemälde während einer großen öffentlichen Feier mit einer von Jan Matejko entworfenen Krone gekrönt.

Neben dem Chor der Kirche befindet sich eine Barockkapelle mit dem Bildnis der Muttergottes vom Berge Karmel, das der Überlieferung zufolge die Gläubigen vor den Qualen des Fegefeuers bewahrt.